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Persischstunden - Filmdrama von Vadim Perelman, 2020

Am Sonntag, 04. Juni 2023, konnten wir einen Film der Extra-Klasse in der Loge präsentieren: Persisch Stunden, ein Filmdrama von Vadim Perelman aus dem Jahr 2020.

Im besetzten Frankreich des Jahres 1942 wird der Jude Gilles (Nahuel Pérez Biscayart) von den Schergen des Regimes aufgegriffen und in ein Lager nach Deutschland geschickt. Dort entkommt er nur durch einen Zufall und eine vorherige Begegnung der sofortigen Erschießung, indem er behauptet, nicht Jude, sondern Perser zu sein.


Offizielles Filmplakat

Im besetzten Frankreich des Jahres 1942 wird der Jude Gilles (Nahuel Pérez Biscayart) von den Schergen des Regimes aufgegriffen und in ein Lager nach Deutschland geschickt. Dort entkommt er nur durch einen Zufall und eine vorherige Begegnung der sofortigen Erschießung, indem er behauptet, nicht Jude, sondern Perser zu sein.

Denn was er nicht weiß, sehr wohl aber die SS-Männer, die die Pistole schon an seinem Kopf haben: Einer ihrer Vorgesetzten, der SS-Hauptsturmführer Klaus Koch, hatte angeordnet, zügig einen Perser aufzutreiben, der ihm Farsi beibringen soll.

Zwar ist Gilles, der sich fortan nur noch Reza nennt, im Besitz eines Buches in dieser Sprache, doch natürlich kann er weder Farsi sprechen noch schreiben und kennt keine einzige Vokabel. Weil genau dies aber seine einzige Chance ist, dem sicheren Tod zu entkommen, erfindet Gilles / Reza kurzerhand eine Fantasiesprache, von der er behauptet, es sei Farsi. Und obwohl er immer wieder erheblichem Misstrauen begegnet und den Verdacht auf sich zieht, ein Betrüger zu sein, gelingt der Coup anfangs. Doch je mehr Wörter er erfindet, desto mehr droht er in seinem eigenen Lügengespinst den Überblick zu verlieren. Und jeder Fehler kann tödlich sein.

Persischstunden basiert auf der Geschichte "Die Erfindung einer Sprache" von Wolfgang Kohlhaase und fast meint man, die Handschrift des großen Drehbuchautors und seinen speziellen Tonfall auf dem schmalen Grat zwischen Tragik und Situationskomik, seinen feinen Blick für die menschlichen Schwächen und Unzulänglichkeiten zu erkennen, ebenso wie seinen Sinn für punktgenau gesetzte Wendungen und überraschende Twists, die sich auch in der Drehbuchbearbeitung von Ilya Zofin erhalten haben.

Ilya Zofin war zur Kinovorführung anwesend, erzählte von der Produktion des Drehbuchs und Films und beantwortete in der anschließenden Diskussion zahlreiche Fragen.

Im Anschluss an den Film wurde zu einem Get together mit Speisen und Getränken eingeladen.