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Ehrenmedaille in Gold für Dr. Charlotte Knobloch

Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und von 2006 bis 2010 Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, erhielt am 31. Oktober 2016 von der B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge e.V. die Ehrenmedaille in Gold.

Mit dieser Auszeichnung - der höchsten, die durch die Loge vergeben wird - wird Knoblochs außergewöhnliches Engagement für die Gemeinschaft der Juden in Deutschland und den Staat Israel geehrt sowie ihr unermüdliches Arbeiten gegen Rechtsextremismus und für eine jüdische Zukunft in Deutschland. Besonders hervorgehoben wurde dabei das zielgerichtete wie furchtlose Eintreten gegen jede Form von Diskriminierung und Antisemitismus. Die Leidenschaft, mit der Dr. Charlotte Knobloch für die demokratischen Grundwerte einstehe und sie verteidige und die Klarheit ihrer Worte spreche vielen Menschen aus dem Herzen. Das verdiene Respekt, größte Bewunderung und tief empfundenen Dank.

Bei der Überreichung der Ehrenmedaille in Gold an Dr. Charlotte Knobloch betonte Ralph Hofmann, Präsident der B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge: „Uns vereint die Auffassung, dass es unsere Aufgabe ist, jeden Tag dafür zu arbeiten, dass Juden in Deutschland, in Israel und überall sonst auf der Welt in Frieden und frei von Angst leben können. Kaum jemand verkörpert diese Überzeugung so vorbildlich wie Charlotte Knobloch.“In seiner sehr persönlich gehaltenen Laudatio, würdigte Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE Dr. Charlotte Knobloch als kämpferische Optimistin. Er sagte: „Frau Knobloch, Sie sind ein Kraftfeld der Hoffnung, ständig in Bewegung. Was Sie für Deutschland - für die jüdische Gemeinde wie für unsere Gesellschaft als Ganzes - geleistet haben, ist ein großes Lebenswerk. Die Haltung des kämpferischen Optimisten, die Sie dabei eingenommen haben, ist für uns alle hier Vorbild.“

Unermüdlichkeit und beispielhaftes Bemühen um Verständigung kennzeichnen für Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft das Leben und Wirken von Dr. Charlotte Knobloch. In seiner Grußbotschaft, die er als Mitglied der CSU im Auftrag der Bayerischen Landesregierung überbrachte, stellte er fest: „Charlotte Knobloch ist eine beeindruckende Persönlichkeit - wir haben ihr viel zu verdanken. Ihre unermüdliche Stimme gegen Antisemitismus und Intoleranz mahnt uns stets zur Wachsamkeit, und ihr Einsatz für die Verständigung zwischen Juden und Nicht-Juden in Deutschland und Europa ist beispielhaft.“

Ähnlich äußerte sich Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in Deutschland, indem er Knobloch eine Brückenbauerin nannte: „Charlotte Knoblochs vielfältiges Engagement und ihre Lebensleistung verdienen unsere Anerkennung und unseren Respekt. Umso mehr, wenn wir daran denken, was sie als Kind ertragen musste. Deutschland kann dankbar sein und sich glücklich schätzen, eine so herausragende und engagierte Persönlichkeit als Bürgerin zu haben. Wir in Israel sind jedenfalls sehr stolz und glücklich, dass sie unsere Freundin und Verbündete ist! Und gemeinsam sollten Deutsche und Israelis dankbar dafür sein, was Charlotte Knobloch als Brückenbauerin für die deutsch-israelische Beziehung tut - und darüber hinaus.“

AUSZÜGE DER EHRUNG FINDEN SIE HIER AUF YOUTUBE

Dr. Charlotte Knobloch zeigte sich von der Ehrung und Würdigungen glücklich und berührt. „Diese Auszeichnung“, so Knobloch, „bedeutet mir sehr viel. Die B’nai B’rith Loge leistet einen sehr wertvollen Beitrag für die guten deutsch-israelischen Beziehungen in Politik und Gesellschaft. Sie fördert die Versöhnung und stärkt das lebendige Miteinander in Deutschland. Gerade in Zeiten des wachsenden Antisemitismus kämpft B’nai B’rith entschlossen gegen antijüdische Ressentiments und speziell den israelbezogenen Antisemitismus. Die jüdische Gemeinschaft braucht starke und wehrhafte Freunde und Mitstreiter. Und B’nai B’rith baut Brücken und Partnerschaften, die dafür einstehen, dass Werte wie Freiheit und Demokratie mit Leben gefüllt werden.“ Denn die Welt sei aus den Fugen geraten. Der Antisemitismus sei wieder salonfähig geworden. Auch wenn die politische Elite - allen voran die Bundeskanzlerin - fest und verlässlich an der Seite der jüdischen Bürgerinnen und Bürger stehe. Doch es klaffe eine rasant wachsende Lücke zwischen der politischen Räson und den Einstellungen und Stimmungen in der Bevölkerung. Gleichwohl gibt sich Dr. Charlotte Knobloch zuversichtlich, besser: Kämpferisch zuversichtlich. „Das Judentum“, hebt sie hervor, „bleibt die Religion der Hoffnung. Wir schauen nach vorne. Hier in Deutschland gilt das besonders. Aber wir wehren uns, und wir kämpfen. So wie es die Menschen in Israel tun müssen - Tag für Tag. Wir sind wachsam. Wir halten zusammen. Und wir haben noch immer viele gute und verlässliche Freunde an unserer Seite.“

Die Verleihung der Ehrenmedaille in Gold durch die B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge an Dr. Charlotte Knobloch fand im Rahmen eines Gala-Dinners statt. Mehr als 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie Freunde und Wegbegleiter der Geehrten waren gekommen. Unter ihnen Thomas Bach, Präsident des IOC, Uwe Becker, Bürgermeister und Kämmerer der Stadt Frankfurt am Main, Benjamin Bloch, Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main, Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie a. D., Dr. h. c. Ernst Gerhardt, Kämmerer der Stadt Frankfurt a. D., Stephan Hilscher, Geschäftsführer der Süddeutschen Zeitung, Hans-Dieter Hillmoth, Geschäftsführer und Programmdirektor HIT Radio FFH, Dr. h. c. Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main a. D., Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vize-Präsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Dr. Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, Prälat Dr. Lorenz Wolf, Vorsitzender des Bayerischen Rundfunkrats, Dr. Renate Wolter-Brandecker, stellvertretende Vorsteherin der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankfurt am Main.